Kernprinzip des qualitätsorientierten Weinbaus ist nach der Methode die gezielte Förderung der Biodiversität. Die Delinat-Methode behandelt den Weinberg als ein Ökosystem, dessen Gleichgewicht nur durch ein Netzwerk der Biodiversität erreicht werden kann. Weinberge werden in stabile Ökosysteme mit wilden Hecken, Obstbäumen und Sekundärkulturen wie Gemüse, Kräutern und vielfältigem Grün umgewandelt. Mehr dazu: Charta der Biodiversität im Weinbau.
Erst 2012 hatte die EU rechtsverbindliche Richtlinien zur Kennzeichnung von „Bio-Weinen“. Bereits 1983 entwickelte Delinat eigene Bio-Richtlinien für Weinanbau und -verarbeitung in Europa. Diese werden laufend den neuesten Erkenntnissen angepasst. Sie gehen weit über die allgemeinen Anforderungen des biologischen Landbaus hinaus und sind in vielerlei Hinsicht strenger als andere Bio-Richtlinien (EU, Bio Suisse, Demeter, siehe Tabelle unten auf dieser Seite). Neben dem Verbot von chemisch synthetisierten Pestiziden, dem Einsatz von Kunstdünger und Gentechnik haben die Delinat-Richtlinien Forderungen nach der Förderung der Biodiversität und strengen Beschränkungen des Einsatzes von Kupfer und Schwefel zur Bekämpfung von Krankheiten in Weinbergen angeführt. Hilfsstoffe und Eingriffe zur Konservierung (Schwefel), Klärung und Filtration des Weines sind während der Weinbereitung streng limitiert. Tierische Zusatzstoffe sind komplett verboten, somit gelten alle Delinat-Weine als vegan.
Die Richtlinien basieren auf einem Leitermodell, das jeweils mit einer, zwei oder drei Schnecken gekennzeichnet ist. Bereits die erste Stufe ist weitaus strenger als die EU-Öko-Verordnung. Die Schweizer Bio-Kontroll- und Zertifizierungsstelle bio.inspecta prüft die Einhaltung der Richtlinien in Zusammenarbeit mit den nationalen Bio-Kontrollstellen.
Diese Methode versucht, den Weinberg das ganze Jahr über grün zu halten. Eine sorgfältig ausgewählte Mischung aus Pflanzen oder Wildblumen sorgt dafür, dass die Reben weitgehend selbstständig mit Nährstoffen versorgt werden. Vielfältige Blumen verbessern das ökologische Gleichgewicht und bieten Lebensraum für Insekten. Bewässerung der Reben sollte so weit wie möglich vermieden werden. Für bewässerte Farmen erfordert der Delinat-Ansatz Wassereinsparung im Sinne von Permakultur.
Der Weinberg selbst wird zu einem Kulturland mit ökologischem Wert. Monokulturen werden aufgebrochen. Weinbauökosysteme werden durch Biodiversität stabilisiert und harmonisiert, sodass Pflanzenschutzmaßnahmen reduziert werden können. Bäume, Sträucher, Blumen, Steinhaufen und Gehölze sowie ökologische Ausgleichsflächen sollen den Weinberg zu einem Anziehungspunkt für Insekten, Vögel und Kleintiere machen.
Ein Weinbau, der möglichst wenig Eingriffe erfordert, wird erkämpft. Dies wird durch robuste Rebsorten (PIWI) und eine reiche Vielfalt an Begleitpflanzen, Ausgleichsflächen, Sekundärkulturen, Insekten, Bodenlebewesen und Kleintieren erreicht. Die Reben werden mit Kräutern und bioaktiven Präparaten angereichert, die Kupfer und Schwefel auf ein Minimum reduzieren, um Pilze zu bekämpfen. Ziel ist es, auf Kupfer und Schwefel ganz zu verzichten oder ihren Einsatz zumindest drastisch zu reduzieren. Die Delinat-Richtlinien sehen eine entsprechende Reduzierung der Antragszahlen pro Jahr vor.
Gerade Bio-Winzer, die eng mit der Natur arbeiten und daher stark schwankenden und launischen Witterungsbedingungen ausgesetzt sind, müssen ihre Methoden ständig weiterentwickeln. Aus diesem Grund wurde der Leitfaden als dynamischer Plan zur Gestaltung der Zukunft des Weinbaus geschrieben. Deshalb widmet Delinat 1 % seines Umsatzes der Forschung.
Die Bio-Methode ermöglicht die Entwicklung aromatischer Trauben höchster Qualität. Diese Weine sind reine Früchte ausgewogener Terroirs mit hoher Biodiversität. Diese Weine sind von Natur aus stabil. Es sind keine oder nur geringfügige Zugaben von Hilfsstoffen erforderlich. Zusatzstoffe tierischen Ursprungs sind nicht erlaubt. Es stellt sich heraus, dass Naturkorken die umweltfreundlichsten Flaschenverschlüsse sind.
Bio-Weingüter erfüllen alle Anforderungen an eine Unternehmensform, die wirtschaftliches Denken und Handeln mit höchsten Ansprüchen an Klimaschutz, Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien und Ökologie verbindet. Ab 2021 muss jedes Bio-Weingut für die Mindestrichtlinie (eine Schnecke) mindestens 30 % des Gesamtenergiebedarfs aus selbst erzeugter erneuerbarer Energie decken. Um die höchste Stufe (drei Schnecken) zu erreichen, muss das Weingut 100 % seines gesamten Energieverbrauchs auf Basis von Sonne, Wind, Wasser, Holz etc. selbst erzeugen.
© 2024 BIO WEINE SHOP